Albert Ostermaier, geboren am 30. 11. 1967 in München. Ab 1987 studierte er zwei Semester Architektur an der TU München, danach Wechsel an die Juristische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (4 Semester). Ab 1990 studierte er dort Volkskunde und Mediävistik, nach seiner ersten Buchpublikation brach er das Studium ab. In der Spielzeit 1996/1997 war er Hausautor am Nationaltheater in Mannheim, 1997/98 schrieb er für das Bayerische Staatsschauspiel ein Auftragswerk zum 100. Geburtstag von Bertolt Brecht. In der Saison 1999/2000 war er Hausautor am Bayerischen Staatsschauspiel, 2000 Künstlerischer Leiter des Poesiefestivals Lyrik am Lech. 2001 war er Writer-in-Residence an der New York University. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik 2015. Zahlreiche Lyrikpublikationen in verschiedenen Literaturzeitschriften und Tageszeitungen. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (seit 2015).
* 30. November 1967
von Enno Stahl
Essay
Nach zwei frühen Lyrikveröffentlichungen, die von der Presse unbemerkt blieben, stellte der Gedichtband „Herz Vers Sagen“ (1995) Albert Ostermaiers eigentliches Debüt dar. Auch hier fiel die Resonanz relativ bescheiden aus, beschränkte sich vornehmlich auf Gefälligkeitsrezensionen von Freunden und Bekannten (etwa Werner Fulds, der 1991 eine bibliophile Publikation mit Ostermaier-Gedichten herausgegeben hatte); distanzierte Betrachtung blieb Mangelware, statt dessen beschränkte sich der Tenor auf Formeln wie „geile Lyrik für nach der Techno-Party, für wennʼs total ...